Schmerzhafte Geburt mit PDA?!
Auf unseren Social Media Kanälen haben wir gerade über etwas berichtet, das man nicht so oft hört:
Schmerzhafte Geburt trotz PDA?! Viele von unseren Positive Birth Kursteilnehmerinnen haben den Wunsch nach einer möglichst schmerzarmen Geburt. Dabei sprechen wir auch über die Möglichkeit der oft empfohlenen PDA. Die PeriDuralAnästhäsie (auch Kreuzstich genannt) gilt nach wie vor als DIE medizinische Schmerzlinderungsmethode für die Geburt. Warum? Weil sie nicht in den kindlichen Blutkreislauf gelangt, somit keine Nebenwirkungen für das Baby und Schmerzfreiheit für die Mutter verspricht.
Möchtest du wissen, warum unsere Kursteilnehmerinnen trotzdem meist die PDA ablehnen? Weil wir ihnen über folgendes interessantes Phänomen berichten: Das Erlebende und das Erinnernde Selbst. Damit ist gemeint, dass wir uns nicht an das erinnern, was wir tatsächlich erleben, weil unser Gehirn in der Lage ist, unangenehme oder schmerzhafte Erlebnisse zu „überschreiben“, indem wir uns nach dem Erlebten in irgendeiner Form Gutes tun. Dies passiert bei einer Geburt ganz automatisch durch die massive Hormonausschüttung wenn das Baby da ist.
Und jetzt kommt’s: In einer groß angelegten Studie in Schweden fand man heraus, dass Gebärende mit einer PDA die Geburt als schmerzhafter beurteilt haben als Frauen, die ohne PDA geboren haben! Anscheinend wirkt sich diese Maßnahme auf die positive Hormonausschüttung nach der Geburt aus und die Frauen erinnern sich vermehrt an den Schmerz VOR dem Setzen des Kreuzstiches.
Mehr dazu findest du hier:
- Über das Erinnernde & Erlebende selbst liest du nach in Homo Deus – Eine Geschichte von Morgen (2017, Yuval Noah Harari ), S. 396-401
- The Peak-and-End Rule in Recall of Labor Pain, Eran Chajut u.a.
- A longitudinal study of women’s memory of labour pain—from 2 months to 5 years after the birth“ Ulla Waldenstroem, E Schytt
Das auf dem Foto bin ich übrigens mit meiner ältesten Tochter 2008 direkt nach ihrer Geburt. Sie verlief ohne PDA und in meiner Erinnerung schmerzfrei.